Billige Preise kommen
Anbieter teuer
Es mag sinnvoll scheinen, bei schwacher Auslastung mit Lockpreisen zu arbeiten – doch Sie landen damit garantiert in der Preisfalle. Warum es sich rechnet, den Kunden jetzt Qualität zu bieten, statt die Massen mit Rabatten zu ködern.
Jahrzehntelang wurden die Kunden regelrecht zur Schnäppchenjagd erzogen. Lautete die Parole im Handel „Geiz ist Geil“, legten die marktdominierenden Buchungsportale mit „Wir bieten den besten Preis und die letzte Verfügbarkeit“ nach. Beides stimmt nicht (mehr), wurde in weiten Teilen Europas kartellrechtlich verboten. Sogar die vermeintlich kundenfreundlichen Angebotsvergleiche sind irreführend – Trivago wurde dafür zuletzt in Australien als Kundentäuschung verurteilt.
Schaden ist schon angerichtet
Die in Gang gesetzte Niedrigpreisspirale als Grundprinzip hat in den letzten Jahren zur absurden Situation geführt, dass trotz stetig steigender Übernachtungs- und Umsatzzahlen viele Beherbergungsbetriebe mit dem Rücken zur Wand stehen. Enormer Preisdruck von Portalen und Vermittlern, hohe Provisionen und Werbeausgaben sowie kostspielige Investitionen in Qualität und Service haben die Margen schlicht aufgefressen.
Es fehlen die Gäste
Das alles galt bereits bei regulärer Buchungslage – viele Häuser sind auch im Normalbetrieb erst ab 60% Auslastung wirtschaftlich zu führen. In der aktuellen, Corona-bedingt unsicheren Situation liegt mancherorts die Auslastung aber unter 10 Prozent. Und das gerade in Städten, denen neben internationalen Gästen auch noch Geschäftsreisende und Firmenveranstaltungen weggebrochen sind. Die Stammgäste können das nicht wettmachen.
Preissenkung ohne Nachfrage?
Es mag für diese Betriebe im ersten Augenblick naheliegend wirken, an der Preisschraube zu drehen, um die Auslastung zu erhöhen. Doch das wird beim aktuellen Überangebot nie funktionieren. Alleine eine Preisreduktion um 25% bedeutet, dass die Auslastung um ein Drittel gesteigert werden muss, um auf denselben Erlös zu kommen.

Qualität und Upgrades statt Rabatte
Experten wie Dr. Christoph Nussbaumer warnen daher eindringlich vor Preissenkungen – und rät, sich mit Rabatten zurückzuhalten und die Preise bestmöglich durchzusetzen. Der Rhöner Hotelinhaber Jürgen Krenzer meint sogar: „Die Zimmerpreise jetzt zu senken, das ist Suzid“. Er will stattdessen die Preise leicht erhöhen. Auch in Restaurants gibt es gute Gründe, jetzt noch stärker auf Qualität und Service zu setzen – zu einem angemessenen Preis.
Geringe Erlöse, gestiegene Kosten
Verschärft wird die Lage durch erhöhte Hygieneauflagen und reduzierte Kapazitäten, etwa in Restaurants oder sonstige Zusatzangeboten. Auch die Warenpreise und Materialkosten sind, insbesondere bei Importen, teilweise deutlich gestiegen. Bei gestiegenen Betriebs- und Servicekosten und unterdurchschnittlicher Auslastung die Preise zu senken, ist betriebswirtschaftlich jedenfalls nicht lange durzuhalten.
Gäste zahlen für Qualität
Dazu kommt: Gäste zeigen hier durchaus Verständnis für Preisanpassungen, wenn Kommunikation und Service passen. Wenn Sie also wissen möchten, was für Ihren Betrieb und Ihre Zimmertypen der beste erzielbare Marktpreis sein kann, stellen wir Ihnen gerne unsere Lösung MARKET-PREDICT vor. Auch für den Direktvertrieb attraktiver Packages über das Buchungssystem SYSTEM4C sind Sie bei uns richtig. Wir freuen uns auf den Austausch!